Additiv-Masterbatch macht schwarze Kunststoffverpackungen für Sortiersysteme sichtbar

Clariant fördert Kreislaufwirtschaft

Graphen für NIR-Detektionstests

Mit Cesa-IR bietet Clariant ab sofort ein neues Additiv-Masterbatch, um dunkelfarbige Kunststoffe für die in automatisierten Sortiersystemen für Polymer eingesetzten Nahinfrarot-Sensoren, kurz NIR,  sichtbar zu machen. Viele Hersteller verwenden schwarze Verpackungen, um die Marken ihrer Prestigeprodukte herauszustellen. Dies ist in Recyclingsystemen jedoch von Nachteil und hat zu Forderungen geführt, Schwarz aus der Palette herauszunehmen. Das neue Masterbatch trägt dazu bei, dieses Problem zu lösen, und ermöglicht erhöhte Recyclingquoten in Europa und anderen Regionen.

Das neue Produkt ist in mehreren polymer- und anwendungsorientierten Formulierungen lieferbar und Teil des so genannten „Design for Recycling“-Programms beim Schweizer Chemikalienhersteller. Recycling ist grundlegend für eine Kreislaufwirtschaft. Die Geschäftseinheit Masterbatches und deren Packaging Market Group mobilisieren daher erhebliche Ressourcen entlang der Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie, um sicherzustellen, dass ein zunehmend höherer Prozentsatz von Kunststoffverpackungen recycelt werden kann.

Bei den meisten automatisierten Sortiersystemen werden Verpackungsmaterialien mit Infrarot-Licht bestrahlt. Da unterschiedliche Polymere dieses Licht auf unterschiedliche Weise reflektieren, können NIR-Sensoren zwischen Polyethylen hoher und niedriger Dichte sowie Polypropylen, Polyester und diversen anderen heute gängigen Verpackungskunststoffen unterscheiden. Leider absorbieren die zum schwarzen Einfärben von Kunststoffen gängigen Rußpigmente jedoch den größten Teil der auf sie gerichteten NIR-Strahlen. Folglich können die Sortiersensoren die schwarzen Verpackungen nicht sehen und derart eingefärbte Polymere daher auch nicht auseinanderhalten. „Aufgrund dieses Phänomens wird ein Großteil der dunkelfarbigen Materialien in den Recyclingströmen bisher nicht wiederverwertet“, unterstreicht Alessandro Dulli, Global Head of Packaging bei Clariant Masterbatches. Viele Markeneigner sahen sich daher gezwungen, aus Umweltgründen von Schwarz abzurücken.  

In enger Zusammenarbeit mit betroffenen Herstellern hat Clariant eine Lösung zur schwarzen Einfärbung von Kunststoffen entwickelt, die deren grundlegende Erkennung im Recyclingprozess nicht beeinträchtigt. Zur differenzierten IR-Detektion schwarzer Spritzguss- und Extrusionsblasformprodukte aus HDPE und LDPE, schwarzer Folien und Spritzgussteile aus Polypropylen sowie schwarzer Platten- und Folienware aus PET und C-PET hat Clariant spezifische Formulierungen von Cesa IR entwickelt.

In Tests beim norwegischen Unternehmen Tomra Sorting Recycling zeigte sich herkömmlich rußpigmentiertes Polypropylen unter NIR-Licht als weitgehend nicht unterscheidbar von schwarzen Hintergrundflächen wie einem Förderband. Wenn das gleiche Material aber mit einem anderen Farbsystem einschließlich des neuen Additiv-Masterbatch pigmentiert worden war, wurde es problemlos erkannt, wobei das Reflexionsvermögen annähernd dem von ungefärbtem Polypropylen entsprach. Sie finden Clariant auf der K 2019 in Halle 8a, Stand J11.