Plasmatechnologie revolutioniert den 2K-Spritzguss

Neue umweltfreundliche Verfahren zur Rationalisierung und Flexibilisierung der Kunststoff-Fertigung

Beschichtung Plasma-Sealtight von Plasmatreat

Das neue In-Mould-Plasmaverfahren von Plasmatreat vereinfacht die Prozesse beim Mehrkomponentenspritzguss. Die Technologie ermöglicht außerdem die sichere Verbindung polymerer Materialien, die bisher nicht miteinander kompatibel waren. Auf der Messe K 2019 in Düsseldorf demonstriert Plasmatreat das In-Mould-Verfahren an einer Spritzgussanlage und zeigt außerdem, wie mit Plasma-Sealtight haftungsstarke, mediendichte Metall-Kunststoff-Verbindungen gelingen.

Die Grundlage beider Verfahren ist die Atmosphärendruck-Plasmatechnologie des Unternehmens. Mit ihr können Kunststoff-Oberflächen effizient behandelt werden. Das In-Mould-Plasmaverfahren hat Plasmatreat gemeinsam mit dem Kunststofftechnik-Institut der Universität Paderborn entwickelt. Ziel der Kooperation war, die Möglichkeiten des Mehrkomponentenspritzgusses deutlich zu erweitern. Durch das integrierte Plasmaverfahren konnte in Versuchen an 2K-Schälprüfkörpern die Schälfestigkeit von 0 auf 16 N/mm gesteigert werden (nach VDI-Richtlinie 2019). Der Anlagenbetreiber profitiert durch den Einsatz des In-Mould-Verfahrens von verkürzten Zykluszeiten und spart Platz in der Fertigung, da die Aufstellfläche für eine zweite Spritzgießmaschine entfällt. Auf der K 2019 können Besucher die Fertigung eines Demonstrators auf einer Arburg 2K-Spritzgießmaschine vom Typ Allrounder 570S live verfolgen.

Am Plasmatreat-Messestand werden Besucher außerdem erleben, wie mithilfe des Plasma-Sealtight-Verfahrens an einer Arburg-Spritzgießmaschine vom Typ Allrounder 470A ein zweireihiger mediendichter Stecker gefertigt wird. Dazu wird ein "CuSn6-Stanzgitter" für die leichtere Positionierung im Werkzeug mit PA6 GF30-Stegen versehen. Nachdem die Metallflächen des Stanzgitters mit Openair-Plasma gereinigt und mit einer Plasma-Sealtight-Beschichtung versehen wurden, wird der Vorspritzling im folgenden Spritzgussprozess mit dem Kunststoff Akromid B3 GF30 umspritzt und mit einem zweiten, baugleichen Vorspritzling zu einem fertigen Stecker zusammengefügt. Beide Komponenten lassen sich aufgrund der Plasma-Vorbehandlung vollkommen ohne lösemittelhaltige Primer mediendicht miteinander verbinden. Das Plasma-Sealtight-Verfahren ist als Inline-Lösung für den kontinuierlichen Produktionsprozess konzipiert und kann vollständig in die Spritzgusslinie integriert werden. Es ermöglicht die serienmäßige Fertigung haftungsstarker, mediendichter Metall-Kunststoffverbindungen und macht weitere Vorbehandlungsschritte überflüssig.

Auf der K 2019 wird Plasmatreat ein mit Plasma-Sealtight hergestelltes Serienteil zeigen: Es handelt sich um ein Betätigungselement für die Interlock AZM 300-Sicherheitszuhaltung von Schmersal für Schutztüren an industriellen Fertigungszellen. Dank des Plasma-Sealtight-Verfahrens von Plasmatreat kann eine haftungsstarke Verbindung zwischen den eingesetzten Werkstoffen hergestellt werden.

Mit der Openair-Plasma-Technologie eröffnet Plasmatreat speziell der Automobilindustrie viele Möglichkeiten, den hohen Produktionsanforderungen gerecht zu werden. Welche Vorteile die Plasmavorbehandlung im Automobil und bei der Fertigung von Elektrofahrzeugen bietet, können Messebesucher an einem modernen EV-Fahrzeug nachvollziehen. Durch die simultane Oberflächenreinigung und -aktivierung sowie durch die Nanobeschichtung im Openair-Plasma werden zahlreiche Folgeprozesse effizienter und qualitativ hochwertig verändert, wie z. B. das Verkleben, Dichten, Lackieren oder auch der passive Korrosionsschutz von Aluminium-Bauteilen. Openair-Plasma-Anlagen von Plasmatreat werden in der Autoindustrie u. a. bei der Fertigung von Batteriepacks, Steuereinheiten, Scheinwerfern, Armaturenbrettern, Kameras, Türelementen sowie von Stoßstangen und Sensoren eingesetzt. Auf der K 2019 in Düsseldorf finden Sie Plasmatreat in Halle 11 am Stand G04.