Igus erreicht 2023 mehr als 1,1 Milliarden Euro Umsatz

6,7 Prozent mehr Kunden und 247 neue Produkte zur Hannover Messe

Igus Hauptwerk in Köln

Nach zwei Jahren mit rasantem Wachstum von insgesamt 57 Prozent konnte Igus im Jahr 2023 trotz schwieriger Weltwirtschaftslage die Umsatzmilliarde halten. Trotz angespannter Weltwirtschaftslage steigerte der Hersteller die Zahl seiner aktiven Kunden um 6,7 Prozent und erzielte einen Jahresumsatz von 1,136 Milliarden Euro. Damit verzeichnet das Unternehmen nur ein leichtes Minus von 1,65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Konjunkturbedingte Rückgänge bei Stammkunden wurden größtenteils durch Neukunden und neue Anwendungen ausgeglichen. Wir sind zuversichtlich, dass wir unser Wachstum 2024 fortsetzen werden. Das erste Quartal war vergleichsweise schwierig, doch die Jahresprognose für 2024 ist gut“, so Tobias Vogel, Geschäftsführer Gleitlager und Lineartechnik bei Igus.

„Mit Großprojekten wie zum Beispiel der Landstromversorgung für Containerschiffe im Hamburger Hafen blicken wir positiv in die Zukunft“, ergänzt Michael Blass, Geschäftsführer E-Kettensysteme bei Igus. „Die Anforderungen und Wünsche unserer Kunden treiben uns immer wieder zu neuen internen Start-ups. Unsere Kerntechnologie der Motion Plastics verbinden wir mit Digitalisierung und KI. Wir sind auf einem guten Weg, die Digitalisierung als ebenbürtige Technologie bei Igus zu etablieren. Nur so waren Erfolge wie unsere Smart Plastics, der RBTX Robotermarkplatz oder die Igus-Go App für ,Zero Lubrication‘ möglich.”

Igus stellt auf der Hannover Messe 247 neue Produkte vor

Auf der diesjährigen Hannover Messe präsentiert Igus 247 Neuheiten. Im Mittelpunkt des „Zero Lubrication"-Programms stehen unter anderem Hochlastlager für Schwermaschinen. Hier kommen drei neue Werkstoffe ab Lager auf den Markt, die sich bereits bei Anwendern wie Baggerherstellern bewährt haben. „‚Igus, mach den Bagger schmierfrei!’ kann man per Sprachsteuerung in der IgusGo App heute bereits realisieren”, so Tobias Vogel. „Hier fließen Materialtechnologien und künstliche Intelligenz zusammen und bieten per KI-Chat einen einfachen und sicheren Zugang zu Millionen von Beweisdaten für alle Industrieprofis der Welt.” Die App basiert auf hunderttausenden Testdaten und Millionen erfolgreichen Anwendungen aus 60 Jahren.

Nachwachsende Rohstoffe in der industriellen Produktion

Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, auf Schmierung zu verzichten: Mit einem neuen Drehkranzlager aus 50 Prozent Holz und 50 Prozent Hochleistungskunststoff geht der Hersteller einen Schritt weiter, um nachwachsende Rohstoffe in die industrielle Produktion zu integrieren. Auf dem Weg zu echter Nachhaltigkeit sind auch das breite Angebot an PTFE- und PFAS-freien Lösungen für Linear- und Gleitlager sowie die umfassende Vier-Jahres-Garantie für alle Produkte mit Online-Lebensdauerberechnung. Nachhaltig ist auch die Strategie vieler Konzerne, Batteriefabriken in Europa zu bauen. Batterien werden in Trockenräumen hergestellt und dafür braucht man Maschinenelemente, die nicht schmieren und nicht spröde werden. Igus liefert dafür Produkte, die in eigens errichteten Trockenlabors für den Einsatz getestet wurden.

433 Millionen Euro Investition in drei Jahren

Dass Igus die Produktwelt Motion Plastics kontinuierlich erweitert, ist das Ergebnis einer langfristig angelegten Unternehmensstrategie. Nach dem Durchbruch zur ersten Umsatzmilliarde im Jahr 2022 setzte sich Igus ein neues Ziel: eine Million Industriekunden pro Jahr. Das bedeutete damals eine Steigerung um den Faktor 5,5. „Deswegen freut es uns, dass wir diesem Ziel in einem schwierigen Jahr 2023 zumindest ein bisschen nähergekommen sind”, so Michael Blass. „433 Millionen Euro haben wir in den letzten drei Jahren für diesen Plan investiert, 210 Millionen Euro davon am Standort Köln.” Dazu gehören das neue 22.000 Quadratmeter große Werk, neue Maschinen, Anlagen und IT-Innovationen, zum Beispiel für die Anwendungen rund um Go Zero Lubrication. Auch die strategische Verdoppelung des weltweiten Lagerbestands an Katalogteilen ist in dieser Zahl enthalten. „Bei aller technischen Revolution: Kunden möchten Lieferungen innerhalb von ein bis drei Tagen bekommen, und das zu günstigen Preisen“, erklärt Blass. „Das schaffen wir dank der Investitionen so gut wie nie zuvor, auch weltweit.” Der weltweite Median der Lieferzeiten liegt derzeit bei sechs Tagen, darunter viele Engineering-Projekte mit langen Vorlaufzeiten.

Die Investitionen gehen in gleichem Tempo weiter, auch 2024 und auch in Deutschland. Die Anschaffung neuer Maschinen und Automatisierungslösungen für das neue Werk in Köln ist in Planung. Viele der internen Start-ups werden dort angesiedelt und bilden ein Motion Plastics Tech-Center. Außerdem beginnt der Umbau eines 2.800 Quadratmeter großen Bürogebäudes zu einem weiteren Start-up- und Schulungszentrum, auch für Kunden. Rund um den Globus gehen die Erweiterungen weiter, wobei der Fokus auf schnellen Lieferzeiten liegt. Für China, Taiwan, Indien, Italien, Spanien, Polen, USA, Mexiko und die Türkei wurden bereits Entscheidungen mit Baumaßnahmen getroffen. Tobias Vogel erklärt abschließend: „Wir (..) investieren überall auf der Welt, wo unsere Kunden sind, und in Deutschland.”
 

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