Spritzgieß-Lösungen für Meta-Themen Energie, Ressourcen und Effizienz

Arburg auf der Fakuma 2023

Arburg Allrounder 520H Premium

Auf der diesjährigen Fakuma präsentiert Arburg vom 17. bis 21. Oktober in Friedrichshafen seine Lösungsfähigkeit in der Kunststoffverarbeitung. Unter dem Motto „There is only a Plan A“ zeigt der Maschinenbauer, wie sich mehr Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Automatisierung in der Kunststoffverarbeitung realisieren lassen. Ein Highlight ist die Premiere des „Allrounders 520 H“. Damit stellt Arburg in diesem Jahr die zweite Baugröße mit neuer hybrider Maschinentechnologie vor. In der ebenfalls neuen „Arburg solution world“ erfahren Fachbesucher, wie sie in ihrem Betrieb konkret Energie sparen, die Effizienz steigern und den Fachkräftemangel kompensieren können.

„Mit ‚There is only a Plan A‘ führen wir auf der Fakuma 2023 unsere überaus erfolgreiche Kommunikationslinie fort und kombinieren diese mit unserem Jubiläum ‚100 Jahre Familienunternehmen Hehl‘“, erklärt Juliane Hehl, geschäftsführende Gesellschafterin Marketing & Business Development. „Wir zeigen unseren Kunden, wie sie nicht nur von unseren Produkten, Lösungen und Services, sondern auch von unserer jahrzehntelangen Erfahrung profitieren können.“

Mit seinem „Plan A“ bündelt Arburg alles, was das Unternehmen zu den Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Automatisierung und Energieeffizienz zu bieten hat. Gleichzeitig macht der Maschinenhersteller deutlich, dass es keinen „Plan B“ geben kann. Vielmehr packt Arburg die Thematik strategisch und operativ an und zeigt Lösungen auf, wie mittels Nachhaltigkeit, Effizienz und Spitzentechnologie bestmögliche Ressourcenschonung, Reduktion des CO2-Fußabdrucks und die Rückführung des Wertstoffs Kunststoff in den Stoffkreislauf (Circular Economy) möglich werden. Die 100-jährige Geschichte des Unternehmens wird auf einer Sonderausstellungsfläche dargestellt. Auch sie belegt, dass Umweltschutz und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen fest in der DNA von Arburg verwurzelt sind.

Neue hybride Spritzgießmaschine zum Jubiläum

Nachdem im Frühjahr 2023 anlässlich „100 Jahre Familienunternehmen Hehl“ die Jubiläumsmaschine „Allrounder 470 H“ präsentiert wurde, geht Arburg nun den nächsten Schritt zur hybriden Baureihe Hidrive mit neuer Maschinentechnologie: Ab der Fakuma 2023 sind die Baugrößen 520 und 570 erhältlich. Sie kombinieren eine elektrische energieeffiziente und präzise Schließeinheit mit einer hydraulischen kraftvollen und dynamischen Spritzeinheit und sind dadurch besonders energiesparend, ressourcenschonend, produktionseffizient, bedienfreundlich und zuverlässig. Die neuen hybriden Allrounder zeichnen sich weiterhin durch deutlich reduzierte Anschaffungs- und Betriebskosten sowie einen kleineren CO2-Fußabdruck aus. Durch zahlreiche Optionen lassen sich die Maschinen exakt an die jeweiligen Kundenanforderungen anpassen. Das Exponat, ein „Allrounder 520 H Premium“, fertigt mit einem 1+1+1-fach-Werkzeug einen Allrounder-Maschinenständer aus ABS im Maßstab 1:18. Das Computersystem „Moldlife Sense“ des Partners Hack ermöglicht ein Monitoring des Werkzeugs über den kompletten Lebenszyklus. Über eine OPC-UA-Schnittstelle kann es zudem mit Maschine und Werkzeug kommunizieren.

Arburg berät und unterstützt Spritzgießbetriebe mit neuartigen Lösungen

Zu den Meta-Themen Energie, Effizienz, Fachkräftemangel und Zukunftsorientierung beraten die Arburg-Experten in der „Arburg solution world“. Auf dieser neuen interaktiven Ausstellungsfläche rund um eine vier Meter hohe LED-Säule wird etwa der „Action Plan: Energy“ vorgestellt, der unter anderem Energieberatung, Maschinen-Updates und Verbrauchsmessungen umfasst, um gerade in wirtschaftlich und politisch angespannten Zeiten Ressourcen und Energie zu sparen. Die revolutionäre LED-Säule dokumentiert auch messebaulich die Wichtigkeit des Themas für Arburg. Wie sich trotz enormen Preis- und Kostendrucks hohe Qualitätsstandards halten lassen, wird am Beispiel des Arburg Leitrechnersystems ALS sowie mit individuellen Verfahren und kundenspezifischen Fertigungslösungen aufgezeigt. Last but not least erfahren die Fachbesucher, wie sie mit digitalen Services wie dem Arburg Kundenportal und smarten Assistenzfunktionen der Gestica-Steuerung den Fachkräftemangel kompensieren und zukunftsfähig bleiben.

Rezyklate zuverlässig verarbeiten

Wie sich Post-Consumer-Rezyklat (PCR) zuverlässig verarbeiten lässt, demonstriert zum Beispiel ein elektrischer „Allrounder 470 E Golden Electric“ mit Yaskawa Sechs-Achs-Roboter. In einem technisch anspruchsvollen Prozess werden Spielzeug-Delfine hergestellt. Eine Vertikalmaschine „Allrounder 375 V“ wiederum umspritzt Einleger mit sortenreinem Post-Industrial-Rezyklat (PIR) auf Basis eines glasfaserverstärkten PA 66/6 zu einsatzfertigen Fahrrad-Werkzeugen. Bei der Herstellung von Werkzeugkoffern im Arburg-Design werden Komponenten aus dem Material Recopound des Arburg-Partners Leonhard Kurz verwendet, das aus Post-Industrial-Rezyklat (PIR) auf Basis von PET-Folien gewonnen wird. Zudem kommt ein ISCC massenbilanziertes Material von Covestro zum Einsatz. Das begehrte Give-Away entsteht auf einer Turnkey-Anlage rund um einen hybriden „Allrounder 920 H“ mit 5.000 kN Schließkraft.

Paradebeispiele für Digitalisierung und Automation

Auf dem Arburg-Messestand ist ein breites Spektrum an Automationslösungen zu sehen, von der einfachen Teileentnahme mit verschiedenen linearen Multilift Robot-Systemen bis zur komplexen Handhabung mit Yaskawa und Kuka Sechs-Achs-Robotern. Wie Digitalisierung und Automatisierung Hand in Hand gehen, um Kunststoffteile effizient und zu 100 Prozent rückverfolgbar zu fertigen, zeigt unter anderem das Praxisbeispiel eines Reifenhebers. Eine Turnkey-Anlage mit einem vertikalen „Allrounder 375 V“ und einem platzsparend hängend montierten Sechs-Achs-Roboter produziert dieses Fahrrad-Werkzeug „ready to use“. Über das Scada-System Arburg Turnkey Control Module (ATCM) und „Invisible Tracing“ des Partners Detagto lässt sich jedes Produkt eindeutig rückverfolgen und identifizieren.

Effiziente Spritzgießverfahren

Das energieeffiziente Zwei-Komponenten-Spritzgießen demonstriert ein „Allrounder More 1600“, ausgestattet mit zwei elektrischen Spritzeinheiten. Gefertigt wird ein Behälter aus Thermoplast (PBT) und Flüssigsilikon (LSR). Die LSR-Dosieranlage der Firma Reinhardt Technik ist über OPC UA und die Euromap-Schnittstelle 82.3 in die Gestica-Steuerung integriert. Als energieeffiziente, ressourcenschonende Anwendung und Alternative zum Thermoformen fertigt eine vollelektrische Packaging-Maschine „Allrounder 720 A Ultimate“ IML-Rundbecher mit nur 0,37 Millimetern Wandstärke. Gearbeitet wird dazu im Spritzprägen, das zudem den Energiebedarf und Werkzeugverschleiß reduziert. Ein IML-Verfahren speziell für die Medizintechnik wird am Beispiel gelabelter Zentrifugenröhrchen vorgestellt. An diesem Gemeinschaftsprojekt rund um einen elektrischen „Allrounder 520 A“ mit achtfach-Werkzeug sind neben Arburg die Partner Kebo, MCC Verstraete, Beck Automation und Intravis beteiligt.

Industrielle additive Fertigung

Ein Hochtemperatur-Freeformer „750-3X“, der größte und dennoch kompakte 3D-Drucker von Arburg, fertigt Luftverteiler aus dem für die Luft- und Raumfahrt zugelassenen originalen Kunststoffgranulat Ultem. Aus dem Bereich Arburg Additive wird darüber hinaus ein Liq-Drucker von Innovatiq für die Verarbeitung von Flüssigsilikon präsentiert.

Arburg auf der Fakuma 2023

Arburg stellt neun Exponate auf dem eigenen Messestand in Halle A3 am Stand 3101 sowie zehn weitere Maschinen auf Partnerständen vor und zeigt zudem live spannende Anwendungen, Verfahren und Trends im Spritzgießen und 3D-Druck.